vermibus

1987 in Palma de Mallorca, Spanien, geboren, begann Vermibus bereits als Teenager mit dem Schreiben von Graffiti.
2003 zog er nach Madrid, wo er verschiedene Medien erforschte und die Mitglieder vom TGLQV? (Te Gusta Lo Que Ves? – Do You Like What You See?) Kollektiv traf, die damals bekannt für ihre Schablonen und Anti-Werbung waren. Anschließend begann er für eine Werbeagentur als Illustrator und später als Fotograf zu arbeiten.

Der heute in Berlin lebende Künstler und Aktivist nutzt den öffentlichen Raum als Kanal, um auf innovative Weise den ästhetischen Wert der Konsumgesellschaft und ihre grausame Entmenschlichung zu kritisieren und in Frage zu stellen.

Eine Konsumgesellschaft in der die Identität einer Person durch die einer Marke ersetzt wird.

Vermibus sammelt Werbeplakate von der Straße und verwendet sie in seinem Atelier als Ausgangsmaterial für seine Arbeit.

Mit Lösungsmittel bürstet er Gesichter und Haut der Models, die auf den Plakaten abgebildet sind, sowie Markenlogos weg. Sobald die Transformation abgeschlossen ist, bringt er die Anzeigen wieder an ihren ursprünglichen Ort und Kontext ein und konfrontiert so die Öffentlichkeit mit einem sich wiedersprechenden Kontext.

Von der Glättung der Gesichtshaut, über die Reduzierung von Tränensäcken und Faltenentfernung, bis hin zur Vergrößerung von Augen und Lippen, ist das „Photoshopping“ des menschlichen Körpers bis hin zur „Perfektion“ in der Werbung zum Standard geworden.

Durch die Darstellung dieser idealisierten Sicht auf den menschlichen Körper versuchen Werbetreibende, Kunden zum Kauf ihrer Produkte zu bewegen, die im Wesentlichen ein besseres Leben versprechen. Schönheit ist zum Synonym für Erfolg und Glück geworden, und selbst wenn der Durchschnittsmensch erkennt, dass diese Prämisse wirklich falsch ist, wird sie gesellschaftlich akzeptiert und von der überwiegenden Mehrheit befolgt.

Vermibus hat eine einzigartige Praxis entwickelt, die sich auf die Kritik zeitgenössischer Schönheitsstandards konzentriert. Er kommentiert die Versuche der Werbung und der Konsumgesellschaft im Allgemeinen, die darauf abzielen, individuelle Identitäten wegzunehmen, nur um sie durch die einer bestimmten Marke zu ersetzen.

Dieser Künstler gründet seine Praxis darauf, die entpersonalisierende Wirkung von Werbung zu thematisieren, die er negiert, indem er sie übertreibt. Durch diese Resignation vermenschlicht Vermibus die zuvor entpersonalisierten Figuren, um eine scharfe Gesellschaftskritik der Werbeindustrie und ihrer Praktiken am menschen aufzuzeigen.

Der öffentliche Raum ist essentiell für die Aussage von Vermibus’ Werk. Hier beginnt und endet seine Kunst.

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