“A tale of one city”, dessen Titel sich lose an Charles Dickens berühmten Roman anlehnt, ist eine Bildergeschichte des 21. Jahrhunderts über das Leben in Großstädten, das Aufeinanderprallen von Gegensätzen, die Gleichzeitigkeit von extremem Reichtum und Armut, Exzess und Entbehrung, die eine Großstadt charakterisiert, aber vielleicht auch eine Geschichte von allen ist.
Das Buch porträtiert die Stadt als eine Anhäufung von Kapital und Waren, ein metabolisches System des Kaufens und Verkaufens, ein Ort des ständigen Aufbaus und der Zerstörung.
Das visuelle Chaos, die urbanen Polaritäten, durch die wir uns täglich bewegen müssen, wird in der klassischen Tradition des Flaneurs, des distanzierten Beobachters der Stadt, dokumentiert.
Doch die Exzessivität dieser verführerischen, bonbonfarbenen Bilder verrät nur eines: Es ist unser Konsum, durch den wir unserem Leben einen Sinn geben. All das bunte, billige Plastik, all die luxuriösen Accessoires, die scheinbar ununterscheidbar sind, helfen uns, uns in einer Stadt zu behaupten, die nur unseren Arbeitswert will und uns dafür fast nichts gewährt.
Es ist unsere Wirtschaft, die die Infrastruktur der Stadt, physisch und sozial, an ihre Grenzen bringt. Es gibt keinen Ort, an den wir uns versetzen können, als Bewohner oder als Betrachter dieser Fotos, an dem wir nicht unsere eigene Verwicklung, unsere eigene Mitschuld erkennen müssen.